Wussten Sie schon, ...
dass sich Johann Sebastian Bach gerne selbst in seinen Werken musikalisch verewigt hat. Das hat er nicht nur durch seine herausragenden kompositorischen Fähigkeiten geschafft, sondern sogar im wörtlichsten Sinne, durch die geschickte Setzung der Noten B / A / C / H. So etwas nennt man Solmisation.
Allerdings hat Bach diese Spielerei mit der Bedeutung der Töne nicht erfunden. Das Prinzip geht zurück auf den alten Benediktinermönch Guido von Arezzo. Wie so ziemlich alle Mönche um das 11.Jahrhundert herum hatte er nichts besseres zu tun, als sich mit der Lehre von Musik herumzuschlagen. Dabei hatte er viele wichtige Neuerungen geschaffen, die für die musikalische Entwicklung von großer Bedeutung waren. Zum Beispiel hatte er ein System eingeführt, dass aus 6 Noten bestand, dem sogenannten Hexachord, aus dem später einmal unser heutiges Oktavensystem entstehen sollte. Diesen 6 Noten (für uns heute in etwa C bis A) hatte er die erste Silbe, des jeweils ersten Wortes, der 6 Verse des Johannes-Hymnus zugewiesen (ein Lied eines noch älteren Mönches), da der erste Ton des jeweiligen Verses zufällig genau in dem Tonabstand des Hexachords lagen. So sollten sich seine Schüler, auch alles Mönche, das neue System besser merken können. In späteren Jahrhunderten hatte sich eine Art "Running-Gag" daraus entwickelt, diese Silben so in musikalische Kompositionen einzubauen, dass sie Botschaften oder kleine Wörter ergaben (meistens Lobpreisungen auf Gott oder den amtierenden Herrscher). Als einer der Meister des "Running-Gags" hatte sich Josquin Desprez Mitte des 15. Jahrhunders herausgestellt, der war kein Mönch, allerdings der Lieblingskomponist Luthers, und der war bekanntlich Mönch. Er ging soweit und hat sogar noch Zahlensymbolik in allen möglichen Varianten in seine Kompositionen einfließen lassen und diese miteinander vermischt (z.B. Heilige Drei Faltigkeit u.a.).
Natürlich kannte der gute alte J.S.B. das Ganze und hat das Spielchen in seiner Zeit lustig weiter betrieben. Wie eben erwähnt durch das Verteilen seines Namens in Notenschrift oder eben auch durch Zahlenspiele, z.B. in seinem Klavierlehrbuch "Das Wohltemperierte Klavier". Dort versteckte er nicht nur Solmisationen sondern auch Zahlenspiele (z.B 1.Fuge14.Einsatz: 14 ist das Zahlenverhältnis von B=2 A=1 C=3 H=8 ) um seinen Schülern zu zeigen, wer hier der große Meister ist.
...wenn ja, schön für Sie!
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